- Anfänglich war es ein neues und ungewohntes Bild, die Person, mitten in See oder Fluss, auf einem Board, welches sie mit einem langen Paddel antrieb.
- Nach dem Abklingen der ersten Überraschung bleibt die Frage: Was machen die denn da? Die Antwort ist ganz einfach, die Leute betreiben Stand-Up Paddling, es ist die neueste Trendsportart und wird in der Kurzform als SUP bezeichnet.
- Die Surfbretter werden meistens mit dem Wellenreiten assoziiert. Aber warum breiten diese sich plötzlich auf unseren Flüssen und Seen aus? Der Grund liegt in der technischen Innovation und in dem Ideenreichtum einiger Pioniere. Tüftlern gelang es eine aufblasbare und sehr stabile Kunststoffhaut zu entwickeln. Diese lässt sich mit etwa 300 Litern Luft aufblasen und bei einem Luftdruck von 1,2 bar entfaltet sich die Hülle zu einem aufgeblasenen Board, welches hinsichtlich Festigkeit und Steifigkeit mit einem Carbon-Board oder einem Surfbrett mithalten kann.
Warum ein SUP
Es sind mehrere Faktoren, die zu dem Erfolg des Stand-Up Paddlings beigetragen haben.
- Der technische Faktor – Dieser technische Faktor hat zu der Entwicklung der aufblasbaren und steifen Boards geführt. Das Problem des Transport, der Lagerung und der Aufbewahrung wurde durch diese Entwicklung, zur Zufriedenheit potentieller Nutzer, gelöst.
- Der gesellschaftliche Faktor – Das Stand-Up Paddling lässt sich mit Kindern, Freunden und in Gruppen durchführen. Diese Sportart ist familienfreundlich und erschließt sich dadurch einen neuen Interessenten und Teilnehmerkreis.
- Der gesundheitliche Faktor – Das Stehen, auf einem im Wasser liegenden Board erfordert eine hohe Konzentration und kontinuierliche Gleichgewichtsanpassung.
Es ist das laufende Training unseres Gleichgewichtsinnes der von Neurologen und Ärzten verstärkt gefordert wird. Dieser Kampf um Haltung und Balance fordert Muskeln und Bandapparat kontinuierlich und gleichzeitig werden mögliche Überanstrengungen vermieden.
Grundsätzliche Überlegungen
Für eine Mitgliedschaft in der Trendsport-Gemeinschaft ist der Erwerb oder zumindest die Beschäftigung mit dem Sportgerät notwendig. Erste Fragen beschäftigen sich mit der Länge, Breite und Tiefe des Boards.
a.) Zur Länge des SUP
Aus dem Yachtbau kommt der Spruch „Länge läuft“. Er besagt, eine entsprechende Kiellänge wirkt sich günstig auf die Schnelligkeit eines Schiffes aus. Ähnliches ist auch hier zu sagen, ein längeres Board wirkt sich günstig auf die Schnelligkeit, bei der Geradeausfahrt, aus. Es entstehen allerdings Defizite hinsichtlich der Wendigkeit und der notwendige Kraftaufwand ist hoch.
Das typische Touring- oder Raceboard verfügt über eine Länge von 3,8 Metern. Ein typisches Allroundboard ist etwas kürzer (Kompromiss an die Wendigkeit) und etwa 3,4 Meter lang. Das kompakte Allroundboard verfügt etwa über eine Länge von 3 Metern.
Die Größenangaben beim SUP sind oftmals in Fuß und Inch gehalten.
- Dabei entspricht 1 Fuß = 30 Zentimetern und 1 Inch = 2,54 Zentimetern.
- Generell lässt sich sagen, die von Einsteigern bevorzugte Länge pendelt zwischen 10´2″ und 12´6″ oder anders ausgedrückt, zwischen 10 Fuß 2 Inch und 12 Fuß 6 Inch.
- 10 Fuß und 2 Inch sind gleich 3,05 Meter und 12 Fuß und 6 Inch sind etwa 3,75 Meter.
Interessant für die Auswahl der Länge ist das Gewicht der Person. Weitere Überlegungen sind, sollen Touren gefahren werden und ist mehr Gepäck mitzunehmen oder sind eventuell kleine Kinder mitzunehmen.
b.) Zur Breite des SUP
Der Nutzer oder die Nutzerin steht auf dem SUP, das führt zu einem sehr hohen Schwerpunkt, wobei das Wasser nie wirklich ruhig ist. Als eine grobe Einschätzung für die ideale Board-Breite mag folgendes gelten:
- Etwa 25 Inch – entspricht etwa 63,5 Zentimeter = Hierbei handelt es sich um ein reines Raceboard, es erfordert viel Übung und es ist bei unruhigem Wasser extrem kippelig.
- Etwa 29 Inch – entspricht etwa 73,6 Zentimeter = Es ist ein sportliches Board und für sportliche Fahrer geeignet, es besteht eine latente Kippgefahr.
- Etwa 32 Inch – entspricht etwa 81,3 Zentimeter = Es ist ein Board für mittelsportliche Einsteiger, eventuell ist es auch schon als Tourenboard geeignet.
- Etwa 34 Inch – entspricht etwa 86,4 Zentimeter = Dies wäre das typische Einsteigerboard. Es ist für Touren geeignet, eventuell kann hier auch ein Kind mitfahren.
- Etwa 36 Inch – entspricht etwa 91,4 Zentimeter = Dies Board ist geeignet für Einsteiger ohne Wassersporterfahrung. Es ist geeignet für Touren im unruhigen Wasser und hat Platz für viel Gepäck.
Viele unsichere Einsteiger nehmen anfänglich ein möglichst breites Board (sie suchen Sicherheit), aber nach einiger Übung und etwas Erfahrung steigen sie auf ein schmaleres Board um.
c.) Zur Dicke des SUP
Hier betragen die Standardmaße zwischen 4 – 6 Inch, oder 10,2 bis 15,2 Zentimeter. Eine Dicke von 4 Inch wird nur für sehr leichte Personen (weniger als 60 Kg) empfohlen, ansonsten droht zumindest das Gefühl, das Board biege sich durch. Die 6 Inch sind das Maß der Dinge für ein SUP. Ein eventuelles Gefühl das SUP biegt sich durch, unterbleibt.
Das SUP einsatzbereit machen – eine kurze Anleitung
Die Gummi/Kunststoff-Hülle wird dem Rucksack entnommen und ausgebreitet. Jetzt kommt die Luftpumpe zum Einsatz und es erfolgt das Aufpumpen des SUP, je nach Kondition sind 5 Minuten bis 10 Minuten harter Arbeitseinsatz angesagt. Es werden auch elektrische Pumpgeräte angeboten, die diesen Job übernehmen können. Das Board wird, je nach Größe, mit etwa 300 Litern Luft gefüllt, der Luftdruck beträgt etwa 1,2 bar.
Das Ventil schließen und die Finne einhängen und verschrauben.
a.) Die Finne
Eine dünne Platte aus Plastik oder Metall wird hinten unter dem Board angebracht. Sie stabilisiert die geradeaus Fahreigenschaften und vermindert die Kippgefahr des Boards. Die Finne kann sehr unterschiedliche Formen haben (konvex, konkav oder eher trapezartig, sichelförmig oder…), sie ist 15 – 20 Zentimeter tief und meist ebenso lang. Bei Touren in Gewässern mit starkem Pflanzenbewuchs sollte man darauf achten, dass die Neigung des Stabilisators in Strömungsrichtung verläuft. Es besteht ansonsten die Gefahr, dass sich Grünzeug anhängt und die Finne zum Treibanker wird.
b.) Das Paddel und eine kurze Anleitung zum Paddeln
Es besteht aus einer langen und möglichst leichten Stange. Oben ist ein Knauf oder Haltegriff und unten ist das Ruderblatt befestigt. Die Ruderstange wird auf die jeweilige Körpergröße eingestellt.
Die linke Hand umfasst den Griff/Knauf während die rechte Hand, etwa in Hüfthöhe die Ruderstange hält. Der rechte Arm wird ausgestreckt und taucht das Ruderblatt in das Wasser, danach zieht er das Paddel, nah am Board vorbei, bis etwa in Höhe der Ferse. Danach greift die linke Hand unterhalb der rechten die Ruderstange und die rechte Hand ergreift den Knauf des Paddels. Der linke Arm wird ausgestreckt und taucht das Ruderblatt auf der linken Seite in das Wasser. Der linke Arm zieht das Paddel auf der linken Seite des Boards bis etwa in Höhe der linken Ferse. Danach erfolgt erneut ein Wechsel der Hände – das Ganze bitte in Form einer fließenden Bewegung. Das SUP giert nach der jeweiligen Ruderseite. Durch den stetigen Ruderwechsel/Seitenwechsel wird das Board auf einer geraden Linie gehalten.
Während des Paddelns steht der Fahrer oder die Fahrerin ganz locker, mit schulterbreit gespreizten Beinen und parallel gestellten Füßen, auf dem SUP. Das Paddeln erfolgt ruhig und gelassen. Das Ruderblatt tief eintauchen und kräftig, am Board vorbei, bis zur Ferse ziehen. Es gilt, keinesfalls hektisch über das Wasser kratzen.
Der SUP wird durch das Ruder, bzw. durch das Ruderblatt gesteuert. Anhalten, drehen oder Kurven fahren stellen kein Problem dar. Bei unruhigem Wasser oder unbedachten Bewegungen unterstützt das Paddel das Halten des Gleichgewichts.
Bevor der Stand-Up Paddler losfährt gilt es die Sicherungsleine, die ihn mit dem Board verbindet, anzulegen. Die stark gedrillte Leine wird am Oberschenkel und am Ende des Boards befestigt. Bei einem ungewollten Wasserbesuch stellt die Leine sicher, dass das Board nicht abgetrieben werden kann.
c.) Zur Kleidung
An sonnigen oder sommerlichen Tagen reichen T-Shirt und Hose vollkommen aus. Während der Übergangszeiten ist eventuell ein Neoprenanzug sehr hilfreich. Mit Hilfe eines warmen Neoprenanzugs und entsprechender Schuhe lässt sich das Stand-Up Paddling auch im Winter betreiben.
d.) Das Ende einer Tour
Ist der Ausflug beendet wird das Board aus dem Wasser genommen (bei etwa 10 bis 14 Kg kein Problem) und etwas abgetrocknet. Die Finne wird ausgeklinkt und das Ventil kann geöffnet werden. Nach kurzer Zeit, die meiste Luft ist ausgeströmt, wird das Board zur Ventilseite hin, zusammengelegt. Danach findet das SUP seinen Platz im Rucksack – bis zum Nächsten mal.
- Wer Interesse an weitere Information zu Stand-Up Paddling – Aufblasbare Boards hat, kann sich den Artikel von Wikipedia – Stand Up Paddling durchlesen.
- Hier ein lesenswerter Artikel über Stand-Up Paddling – Aufblasbare Boards – Kaufberatung für Einsteiger – Das erste SUP.
- Einen weiteren interessanten Eintrag über Stand-Up Paddling – Aufblasbare Boards finden sie hier: Stand Up Paddling und Windsurfen in NRW.
- Es ist ein gutmütiges und effizientes Trainingsgerät.
- Es ist ein familienfreundliches Trainingsgerät
- Es lässt sich leicht transportieren.
- Es ist gut zu verstauen und lagern.
- Es ist schnell einsatzbereit.
- Das Fahren ist interessant (weiter Blick).
- Der Sport ist kommunikativ und Gruppenfreundlich.
- Das Trainingsgerät ist nicht gerade billig.
- Mehr Übung macht einen Wechsel des SUP interessant.
- Das Stand-Up Paddling ist sehr windanfällig.
- Das SUP muss erst aufgepumpt werden.
- Der Nutzer sollte gut schwimmen können.
Stand-Up Paddling – Aufblasbare Boards Bestenliste
Die besten Stand-Up Paddling – Aufblasbare Boards:
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Resümee – Stand-Up Paddling – Aufblasbare Boards
Das Stand-Up Paddling ist ein phantastischer Sport und das aufblasbare Board ein tolles Trainingsgerät. Es ist relativ weich und die Verletzungsgefahr ist zu vernachlässigen. Der Nutzer oder die Nutzerin müssen allerdings schwimmen können und sollten keine Angst vor dem Wasser haben.
Die Anschaffungskosten sind nicht ganz niedrig, deshalb gilt, das Trainingsgerät vor einer eventuellen Kaufentscheidung ausprobieren. Übungsstunden für Anfänger nehmen und danach entscheiden, wie groß (Länge und Breite) soll das Board sein.