- Bei einer Aufbisschiene handelt es sich um eine Form aus Kunststoff. Betroffene Personen tragen die Schiene nachts, um den Abstand zwischen den Zähnen zu wahren und schützen Kiefer- und Zahnoberflächen vor Schäden, die durch das Aufeinanderbeißen der Zahn- und Kauflächen entstehen können.
- Die Schiene als Schutzschicht verhindert jedoch nicht nur den schmerzhaften Zahnabrieb, sondern kann dem nächtlichen Knirschen auch langfristig vorbeugen, indem sie das Fehlverhalten unterbindet. Unter Umständen tritt dabei ein Lerneffekt auf, der auch zukünftiges Knirschen verhindert.
- Vor dem Kauf einer Aufbiss- oder Knirscherschiene ist der Besuch beim Zahnarzt ratsam. Der Fachmann kann feststellen, ob bereits erste Anzeichen für Bruxismus vorhanden sind und ob das Tragen einer Schiene notwendig ist. In den folgenden Abschnitten sind Tipps vorzufinden, wie Betroffene selbst die ersten Anzeichen erkennen und was sie dagegen tun können.
Abhilfe schaffen gegen nächtliches Zähneknirschen- mit einer Aufbissschiene – Bruxismus, umgangssprachlich als „Zähneknirschen im Schlaf“ bezeichnet gilt mittlerweile als anerkannte Störung und kann zu erheblichen Schmerzen und zur Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Die Folgen des nächtlichen Knirschens können Schlafstörungen, Zahn- und Kieferschmerzen bis hin zu kurzzeitigen nächtlichen Atemaussetzern sein. Die Ursachen sind bisher nicht gut erforscht. Erste Ergebnisse liefern jedoch einen Zusammenhang zwischen zu hoher Stressbelastung im Alltag und Bruxismus. Eine physiotherapeutische Therapie ist zwar in vielen Fällen erfolgsversprechend, nimmt jedoch auch viel Zeit und Geld in Anspruch. Stattdessen empfehlen Zahnärzte und Kieferorthopäden zum Schutz der Zähne und des Kiefers über die Nacht eine Aufbissschiene zu tragen. Diese soll den Druck, der beim Zusammenpressen des Kiefers und der Zähne entsteht, aufnehmen und entlasten. Im Folgenden werden alle relevanten Informationen rund um das Thema zusammengetragen.
Wer ist betroffen?
Das Zähneknirschen ist ein so geläufiges Phänomen, dass es sogar sprichwörtliche Bedeutung erlangt hat. „Zähneknirschend“ muss man bestimmte Dinge hinnehmen. Das gelegentliche Aufeinanderbeißen der Zähne ist ein alltägliches und gewöhnliches Phänomen. Problematisch wird es erst dann, wenn es akut wird und nicht mehr von alleine weggeht. Wer mehrmals in der Woche nachts knirscht, läuft bereits Gefahr seine Zähne dauerhaft zu schädigen. Da die meisten Knirscher ihre nächtlichen Geräusche jedoch gar nicht wahrnehmen können andere Symptome auf Bruxismus hinweisen:
- Schmerzen beim Bewegen des Kiefers oder beim Kauen
- Verspannungen in der Kaumuskulatur
- der Mund kann nicht vollständig geöffnet werden
- Knacken des Kiefergelenkes
- Ohrgeräusche oder Tinnitus
- Kiefer- und Kopfschmerzen
- das Gefühl, nicht ausgeschlafen zu sein
- deutliche Vergrößerung der Kaumuskulatur
Wer mehrere dieser Anzeichen an sich erkennt, sollte unbedingt beim Zahnarzt nachprüfen lassen, ob die Kauflächen bereits abgerieben sind. Das heftige Aufeinanderdrücken der Zähne schleift die Zahnoberflächen regelrecht ab und ist damit ein eindeutiges Anzeichen, von Bruxismus betroffen zu sein. Weitere Anzeichen, die jedoch nur der Zahnarzt feststellen kann, sind Risse im Zahnschmelz und defekte Stellen in der Zahnhartsubstanz.
Welche Aufbissschiene ist die richtige?
Mittlerweile gibt es eine breite Produktpalette an Aufbissschienen, die Abhilfe gegen nächtliches Knirschen versprechen. Leider sind einige dieser Produkte, die im Internet erhältlich sind, nicht ausreichend auf Schadstoffe und auf die Verträglichkeit für den Körper geprüft. Außerdem handelt es sich dabei um universale Formen, die für jeden passen sollen. Das Gebiss unterscheidet sich jedoch bei jedem Menschen, sodass es kaum möglich ist, eine passende Schiene für alle herzustellen. Auch die Schienen von Anbietern, die spezielle Pasten verschicken, in die der Abdruck gemacht werden soll, werden häufig nicht ausreichend auf Inhaltsstoffe untersucht, die bedenklich für die Gesundheit sein können. Statt einen Kauf im Internet zu wagen, ist es auf jeden Fall ratsamer, zu einem Zahnarzt oder Kieferorthopäden zu gehen. Der Zahnarzt macht einen Gebissabdruck und fertigt eine Schiene an, die passgenau geformt ist, nicht drückt und die keine gesundheitlichen Risiken birgt.
Worauf muss man beim Kauf achten
Folgende Dinge sollten deshalb vor dem Kauf beachtet werden:
- vor dem Kauf beim Zahnarzt oder Kieferorthopäde einen Rat einholen
- unbedingt einen Abdruck vom Gebiss machen lassen
- keine Billigprodukte im Internet bestellen
- zusätzlich zur Schiene eine physiotherapeutische Behandlung in Erwägung ziehen
- auf jeden Fall handeln: Bruxismus sollte nicht ignoriert werden
- Verhärtete Kiefermuskulatur nach dem Aufstehen am Morgen
Hilft die Aufbissschiene oder bekämpft sie nur die Symptome?
Aufgrund der Tatsache, dass bisher nicht viel über die Ursachen des Bruxismus bekannt ist, kann auch über die Wirkunsweise bestimmter Therapien noch nicht viel ausgesagt werden. In einigen Fällen hat sich jedoch gezeigt, dass die Aufbissschiene nicht nur gegen die Symptome (das Auftreten des nächtlichen Knirschens) hilft, sondern dabei ein Lerneffekt auftritt. Die Aufbisschiene federt nicht nur den Druck auf die Zähne ab, sondern schafft durch den Abstand zwischen den Zähnen einen Entspannungszustand, der sich ebenso positiv auf die Kiefermuskulatur auswirkt. Wird die Aufbissschiene über neun Montate konsequent jede Nacht getragen, kann der Körper selbst wieder lernen, die Muskulatur entspannt zu halten. Leider tritt dieser Effekt jedoch nicht bei jedem ein und es könnte auch durchaus sein, dass die Schiene ohne eine zusätzliche physiotherapeutische Behandlung für immer getragen werden muss.
Hilfreiche Informationen
Nützliche Informationen mit Links
- Wer Interesse an weitere Information zu Aufbissschienen hat, kann sich den Artikel von Wikipedia – Aufbissschiene durchlesen.
- Hier ein lesenswerter Artikel über Aufbissschienen – Zahnschiene gegen Zähneknirschen und Zähnepressen.
- Einen weiteren interessanten Eintrag über Aufbissschienen finden sie hier: Die Power Spange – eine Aufbisschiene für mehr Entspannung aus dem Mund für Sportler und Jedermann.
Die Vor- und Nachteile der Aufbissschiene
Das Tragen einer Aufbisschiene in der Nacht, vor allem beim Einschlafen, ist zunächst im besten Fall immer noch ungewohnt. Viele empfinden die Schiene als störend und können anfangs nicht richtig einschlafen. Auch die Bedenken gegenüber dem Partner oder der Partnerin, dass die Schiene ein Stimmungskiller sein könnte, sind nicht zu unterschätzen. Ein Großteil der Betroffenen legt die Schiene nach ein paar Tagen gar nicht mehr an. Genau darin liegt jedoch der Fehler. Schon nach einer Woche würde sich der Gewohnheitseffekt einstellen, sodass die Schiene von den Betroffenen fast nicht mehr wahrgenommen wird. In Anbetracht dessen, welche Risiken und Beschwerden Knirscher häufig auf sich nehmen, ist das ungewohnte Gefühl am Anfang nur eine Kleinigkeit.
Ein weiterer Nachteil könnten die Kosten sein, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Aber auch hier gilt: Wer nicht handelt, könnte weit schlimmere Folgen in Kauf nehmen. In Punkto Gesundheit sollte man deshalb auf keinen Fall unnötig sparen.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Nicht nur für die betroffene Person selbst, sondern auch für dessen Partner oder Partnerin kann das Knirschen auf Dauer sehr belastend sein. Die körperlichen Risiken, die mit Bruxismus einhergehen, können mit Hilfe einer Aufbissschiene wesentlich verringert oder ganz beseitigt werden. Die folgende Auflistung zeigt nochmals die Vor- und Nachteile im Überblick.
- Verringerung der Risiken, die mit Bruxismus einhergehen
- Besserer Schlaf: Erreichen der Tiefschlafphase
- Keine Zahnkorrosion durch das Aufeinanderreiben der Zähne
- Weniger bis gar keine Kiefer- und Kopfschmerzen
- Kosten (die sich durch mögliche Folgekosten einer Behandlung trotzdem lohnen)
- Ungewohntes/ unangenehmes Gefühl im Mund
- Optisch wenig attraktiv für den Partner oder die Partnerin
- Tägliche Reinigung notwendig
Die besten Aufbissschienen im Vergleich
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Fazit – Aufbissschienen
Wer bei sich selbst eindeutige Anzeichen für nächtliches Zähneknirschen erkennt und bereits an den ersten Folgeerscheinungen leidet, sollte unbedingt handeln. Im Vergleich zu den Kosten, die beispielsweise durch einen Zahnersatz entstehen können, ist die Aufbissschiene nicht teuer und trotzdem wirksam. Sie ist ein effektives Mittel, um den schlimmsten Folgen von Bruxismus vorzubeugen oder diesen entgegen zu wirken. Trotzdem sollten die Ursachen nicht ganz außer Acht gelassen werden. Zu viel Stress oder die falsche Stessbewältigung im Alltag kann der Auslöser sein. Faktoren wie Rauchen oder der Verzehr von Alkohol können noch unterstützend wirken. Die Aufbissschiene bietet daher zwar einen gesunden ersten Schritt zum Schutz ihres Körpers, sollte das Knirschen jedoch auch nach neun Monaten, in denen die Schiene täglich getragen wurde, noch auftreten, ist eine begleitende Therapie hilfreich. Auch der Betroffene selbst kann durch bestimmte Übungen lernen, das Knirschen selbst zu beeinflussen. Der Lernvorgang, in dem der Knirscher das Geräusch selbst registriert und darauf reagiert, kann einige Zeit dauern. Schafft der Betroffene es jedoch, sich selbst ein Bio-Feedback zu geben und das Knirschen damit zu beeinflussen, wird auch die Aufbissschiene nicht mehr nötig sein.